Seit vier Jahren können wir dank vieler vieler Spenden unser umfassendes Gesundheitsprojekt „Santé pour tous – Gesundheit für alle“ mit unserem Partnerverein
Aimes-Afrique und Dr. Michel Kodom durchführen und weiter entwickeln. Erinnern Sie sich an die Anfänge? Wir hatten drei Problembereiche ausgemacht, warum die ländliche Bevölkerung in Togo keinen Zugang zu medizinischer Versorgung findet:

  1. Unkenntnis und Aberglauben

  2. Unerreichbarkeit medizinischer Dienste

  3. Geldmangel und das Fehlen von Krankenversicherungen

Dr. Kodom hat mit seinem professionell aufgestellten Verein Aimes-Afrique Strategien entwickelt, die alle drei Punkte berücksichtigen.

Unkenntnis und Aberglauben

1

Die Ärzteeinsätze vor Ort haben den Menschen erstmals Kontakt zu qualifizierter medizinischer Behandlung ermöglicht und zur Aufklärung massiv beigetragen. Waren in den Anfängen bei einwöchigen Ärzteeinsätzen 1000 Behandlungen und bis zu 100 Operationen geplant, so ist das Ver­trauen und der Zulauf der Patienten inzwischen enorm angewachsen, und die ehrenamtlich arbeitenden Ärzteteams wachsen über sich hinaus und schaffen im gleichen Zeitraum ein Pensum von bis zu 2500 Patienten und bis zu 200 Operationen.

Dazu beigetragen haben auch die umfangreichen Schulungen von Journalisten und die Kooperationsvereinbarungen, die Aimes-Afrique mit den lokalen Radiosendern in allen 5 Regionen Togos geschlossen hat, sodass regelmäßig professionell aufbereitete Sendungen zu Gesundheitsthemen in den lokalen Sprachen gesendet werden.

Zur Stärkung der Gesundheitserziehung werden durch mobile Filmteams, den sog. Santé-Ciné-Mobilen, in den Dörfern Filme zu Themen wie Prävention, Hygiene, gesunde Ernährung, Familienplanung, Früherkennung von Krankheiten uvm. vorgeführt. Unkenntnis und Aberglauben gehen durch dieses intensive Engagement von Aimes-Afrique bei der Bevölkerung stark zurück.

Unerreichbarkeit medizinischer Dienste

2

Um die Erreichbarkeit medizinischer Dienste unabhängig von den stets nur punktuell möglichen Aimes-Afrique-Einsätzen zu machen, haben eine Vielzahl von Schulungen für alle Akteure stattgefunden, die an irgendeiner Stelle zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung vor Ort beitragen können. Insbesondere hat Aimes-Afrique das lokale Gesundheitspersonal inklusive der traditionellen Medizinmänner und -frauen stark eingebunden und zur Zusammenarbeit gewinnen können.

Das lokale Gesundheitspersonal wird zu verbesserter Diagnostik geschult und ein kontrolliertes Überweisungssystem eingeführt, sodass jeder Patient je nach Schwere seiner Erkrankung vor Ort qualifiziert behandelt werden oder den Weg bis zum eventuell notwendigen Facharzt gewiesen bekommen kann. In fünf Modellregionen wurden deshalb Komités und Leitungsteams aus Entscheidungsträgern vor Ort gebildet, die die Zusammenarbeit und das Überweisungssystem auf Landkreisebene organisieren.

Aimes-Afrique bleibt die Dachorganisation all dieser Aktivitäten. Damit ist ein Quantensprung für die Erreichbarkeit medizinischer Versorgung für die ländliche Bevölkerung zumindest in den Modellregionen geschafft.

Geldmangel und das Fehlen von Krankenversicherungen

3 Obwohl der dritte Problembereich, nämlich das mangelnde Budget der Menschen für Gesundheit, den schwierigsten Punkt darstellt, hat Dr. Kodom auch dafür Lösungsansätze entwickelt. So sollen in 5 Modellregionen in den Dörfern vor Ort Solidaritätskassen gegründet werden, die von den Dorfkomités selbst organisiert werden.

Die Beitragszahler entscheiden selbst, welche Gesundheitsbereiche (z. B. Entbindungen oder Operationen oder vorrangig Kinderbehandlungen) aus den Beiträgen unterstützt werden können. Diese lokalen „Mini-Krankenversicherungen“ sollen die finanziellen Hemmnisse für medizinische Behandlungen mindern.

Damit dies gelingt, sind erneut sehr viele Schulungen und Ausbildung sowie die Schaffung entsprechender Organisations- und Kontrollstrukturen notwendig, um den Missbrauch dieser Gelder zu verhindern und den noch ungewohnten Solidaritätsgedanken bei den Menschen zu verankern.

Das wichtigste: Nachhaltigkeit

Das wichtigste Element bei all diesen Vorhaben ist die Nachhaltigkeit. Deshalb wird so viel in die Schulung und Ausbildung, aber auch in die verbesserte Ausstattung investiert, um die lokalen Gesundheitsakteure in die Lage zu versetzen, die Aufgaben langfristig unter dem Dach von Aimes-Afrique weitgehend eigenständig fortsetzen zu können.

Als wir vor vier Jahren die Zusammenarbeit mit Aimes-Afrique begonnen haben, habe ich mir nicht vorstellen können, welche Erfolge wir erreichen und welche Dynamik die von Dr. Kodom erarbeiteten Strategien entwickeln würden. Zu Recht ist Dr. Kodom 2018 in Togo zur Persönlichkeit des Jahres gewählt worden und hat ihn der Staatspräsident mit dem Verdienstorden zweiten Grades ausgezeichnet.

Am Aufbau dieser Gesundheitsstrukturen mitwirken zu können und mitzuhelfen, die gesteckten Ziele nicht nur zu erreichen, sondern sogar weit zu übertreffen – das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, denn ich kann Ihnen versichern: jeder Spenden-€ kommt in Togo an und wird höchst effizient eingesetzt.

Danke an alle Spender

Daher möchten Dr. Kodom und wir Ihnen allen, jedem einzelnen unserer Spender, aufrichtig danken. Ihr Vertrauen hat es uns ermöglicht, diese Konzepte nicht nur zu entwickeln, sondern dafür auch die notwendigen Fördermittel für die unterschiedlichen Bereiche vom Freistaat Bayern, vom Bund und sogar von der EU zu bekommen.

Ein so umfangreiches Programm mit so ehrgeizigen Zielen braucht ein zuverlässiges Budget, um die Strukturen so aufzubauen, dass sie später eigenständig weiterlaufen können. Ihre Spenden sind die Grundlage und Voraussetzung dafür, dass die Fördermittel abgerufen werden können.

„Gesundheit für alle“ geht weiter

Das hier beschriebene Programm ist auf drei Jahre angelegt. Das erste Jahr konnten wir mit einem Budget von mehr als 1 Million € erfolgreich abwickeln. Nun soll das zweite Jahr den Aufbau all dieser Strukturen noch weiter vorantreiben und festigen. Dafür benötigen wir wieder Ihre Spenden.

Bitte, helfen Sie uns erneut so großzügig, denn jede Spende vervierfacht sich durch die dann möglichen Zuschüsse in Ihrem Wert. Ihre Spende lässt ein beispielgebendes Modell funktionierender Gesundheitsversorgung in Afrika entstehen, damit das Leben für die Menschen vor Ort lebenswert wird und bleibt.

Frauen werden behandelt
Operierte Kinder im Aufwachraum
Augen Operation
Kinder vor der Operation
Dr. Kodom im Interview
Beim letzten Ärzte-Einsatz
Kinder im Operationssaal
Dr. Kodom mit vielen Patienten
Operierte Kinder
Kinder mit ihren Arzt-Unterlagen
Kind nach der Operation

Herzlichen Dank im Namen der vielen Patienten, darunter viele Kinder, in Togo!