Unser gemeinsames Projekt Santé pour tous – Gesundheit für alle mit Aimes-Afrique, konnte dank der Hilfe unserer zahlreichen Spender im Jahr 2020 erneut überaus erfolgreich fortgesetzt und ausgebaut werden (hier gehts zum Bericht von 2019).

Denn dank der großzügigen und zuverlässig fließenden Spenden konnten wir auch den hohen Zuschuss des Bundesministeriums für Entwicklungszu­sammenarbeit (BMZ) abrufen und insgesamt über eine Million Euro einsetzen. Die Spenden haben sich in ihrem Wert also vervierfacht.

Ville Santé – Stadt der Gesundheit

Es ist uns daher ein echtes Anliegen, hier zu berichten, was Dr. Kodom und Aimes-Afrique in Togo mit den anvertrauten Mitteln erreichen konnte. Seine Strategie, das Gesundheitsprojekt zu einer Initiative Ville Santé – Stadt der Gesundheit weiterzuentwickeln, ist die konsequente Fortsetzung seines Weges, den Menschen auf dem Land Zugang zu medizinischer Versorgung zu verschaffen.

In 5 Modell­zonen in ganz Togo zielt dieses Konzept darauf ab, innerhalb einer Ville-Santé-Zone, die eine Stadt mit ihren umliegenden Kantonen und Dörfern umfasst, alle Akteure zu schulen und zu vernetzen. All diese Akteure liefern in irgendeiner Weise einen Beitrag zu Präventionsmaßnahmen und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der betroffenen Bevölkerung.

Die gesteckten Ziele wurden übertroffen

Durch diese Maßnahmen schaffen wir qualifizierte, nachhaltige Versorgungsstrukturen vor Ort und bauen diese weiter aus. Dies geschieht in 5 Komponenten – und in jedem dieser Bereiche hat Aimes-Afrique die gesteckten Ziele erneut übertroffen.

Ville Sante Sotouboua

Margret Kopp (1. Vorsitzende) und Andy Kopp (stv. Vorsitzender) vor einem Ville-Santé Plakat in Sotouboua

Gerd Müller (MdB)

Gerd Müller (Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ist von unserem Projekt überzeugt. Hier bei einem Treffen in der Deutschen Botschaft in Togo mit Margret Kopp und dem deutschen Botschafter Matthias Veltin

1 Ärzteeinsätze

Die bekannten Ärzteeinsätze wurden fortgesetzt. Insgesamt 4 große Ärzteeinsätze konnten noch durchgeführt werden, bevor die Corona-Pandemie ausbrach: 14.802 Patienten konnten kostenlos untersucht und behandelt werden, fast 500 kostenlose Operationen wurden durchgeführt. Kindern wurde stets der Vorrang gegeben, sodass ihr Anteil 40% ausmacht.

Ganz neu hat Aimes-Afrique bei diesen Einsätzen auch die traditionellen Medizinmänner mit einbezogen und diese sogar mit in den OP-Saal genommen. Das hat beiderseits viele Vorurteile abgebaut und den Weg zu ersten Versuchen eines kollegialen Zusammenwirkens eröffnet.

Dieser Bereich soll vor allem auf Wunsch der Tradi-Therapeuten in Zukunft intensiv ausgebaut werden.

Im OP-Saal

Im OP-Saal

Medikamentenausgabe

Medikamentenausgabe

2 Prävention & Ausstattung

Um den Bereich der Prävention und der Ausstattung der medizinischen Versorgungsangebote in den Dörfern zu stärken, wurden insgesamt 9 große Schulungen angeboten, über alle Zonen Togos verteilt, um möglichst vielen Interessenten die Teilnahme zu ermöglichen.

So konnten 310 Akteure intensiv zu Gesundheitsaufgaben geschult und vernetzt werden. Die Teilnehmer setzten sich aus Führungspersönlichkeiten aus den Ville-Santé-Zonen und medizinischem Personal zusammen, die als Multiplikatoren in ihren Kommunen sogenannte Feedback-Veranstaltungen organisierten, um das erworbene Wissen weiterzugeben.

Schulung mit Dr. Kodom

Schulung mit Dr. Kodom (Gründer & Präsident von Aimes-Afrique)

3 Solidaritätskassen

Die Einführung von Solidaritätskassen MUSA (Mutuelle de Santé Aimes-Afrique) konnte wie geplant in 5 Modelldörfern vorgestellt werden. Dies wird den Menschen die Finanzierung von Behandlungen im Krankheitsfall erleichtern.

Daher bestand hohes Interesse an diesem Angebot. Es wurden MUSA-­Komités eingerichtet, die die Einrichtung vor Ort vorbereiten, die Bevölkerung sensibilisieren und das Management der Solidaritätskassen übernehmen werden.

Die Sensibilisierungsmaßnahmen mussten allerdings wegen Corona stark eingeschränkt werden. Sie werden im Jahr 2021 je nach Corona-Lage wieder intensiviert.

Offizieller Start der MUSA in Kpalime

Offizieller Start der MUSA in Kpalime mit Johannes Singhammer (Vizepräsident des Deutschen Bundestages a.D.) und seiner Frau, dem Bürgermeister von Kpalimé (3 v.r.),  vielen Dorfchefs sowie je einer Delegation von Aimes-Afrique und Aktion PiT

4 Gesundheitserziehung

Besonders wichtig ist Dr. Kodom die Gesundheitserziehung. Nur wer über seinen Körper und über die Zusammenhänge von Lebensweisen und Gesundheit Bescheid weiß, kann auf seine Gesundheit und die seiner Familie achten und präventiv handeln.

Mit 5 lokalen Radiosendern hat Aimes-Afrique daher Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen und es wurden bereits 113 Sendungen in lokaler und französischer Sprache zu Gesundheitsthemen ausgestrahlt. Vor Ort wurden Sensibilisierungskampagnen zur AIDS-Aufklärung mit Kondomverteilung sowie Informationsveranstaltungen mit kostenlosen Tests zu Hepatitis und Diabetes (eine in Togo zunehmende, aber noch wenig beachtete Erkrankung) durchgeführt.

Nur nebenbei bemerkt: Dr. Kodom hat in Eigeninitiative sogar einen eigenen Gesundheitssender aufgebaut (nicht mit Projektmitteln!), der ausschließlich Gesundheitsthemen behandelt, ein absolutes Novum und ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitserziehung. Sie können diesen web-Sender jederzeit anschauen www.sos-docteur.tv

SOS-TV

Beim Studio des Gesundheitssender SOS-Docteur von Dr. Kodom
v.l. Andy Kopp (stv. Vorsitzender Aktion PiT), Margret Kopp (Vorsitzende Aktion PiT), Dr. Michel Kodom (Gründer & Präsident Aimes-Afrique), Atitso Yawo Degboevi (Rechte Hand von Dr. Kodom)

5 Krankenstation

Als große Baumaßnahme wurde in dem Dorf Djakpleme eine Krankenstation eingerichtet, die wir im Mai persönlich vor Ort einweihen konnten. Patienten aus Djakpleme und den umliegenden Weilern und Höfen können nun vor Ort behandelt werden, was vor allem für die Kinder wichtig ist, die bisher die weiten Strecken zum nächsten Gesundheits­posten im geschwächten Zustand einer Erkrankung nicht schaffen konnten.

Krankenstation in Djakpleme

Die neue Krankenstation in Djakpleme

All diese Maßnahmen konnten wir dank der zahlreichen großen und kleinen Spenden, die den BMZ-Zuschuss ermöglichten, schaffen. Jeder Euro zählt für das Gesamtprojekt Santé pour tous – Gesundheit für alle.

Die Herausforderung an dieses Projekt durch den Ausbruch der Corona-Epidemie steigerte sich nochmals, und wieder durften und dürfen wir auf Ihre Unterstützung zählen, um weitere hohe BMZ-Fördergelder abrufen zu können. Die Corona-Schutzmaßnahmen sind umfassend und noch in vollem Gang. Damit uns der Endspurt gelingt, benötigen wir noch weitere Spenden, deren Wert sich in diesem Fall durch den BMZ-Zuschuss verzehnfacht.

Im Herbst berichten wir dann mit einem noch ausführlichen Bericht über die Corona-Ergebnisse.

Margret Kopp mit Dr. Michel Kodom

Margret Kopp mit Dr. Michel Kodom