Vorbemerkung

Das Jahr 2020 war ein völlig außergewöhnliches Jahr in vielfacher Hinsicht.

Die laufenden Projekte wie Patenschaften, Schulbauten, Brunnenbauten, KiSS und das Dorfentwicklungsprogramm „Das lebenswerte Dorf“ waren zu Jahresbeginn unverändert auf einem guten Weg. Aktion PiT-Togohilfe startete in das 3. Jahr der BMZ-Förderung für das Gesundheitsprojekt „Ville Santé – Stadt der Gesundheit“.

Im März verstarb unerwartet Christian Kopp und hinterließ als stellvertretender Vorsitzender eine große Lücke, zumal die zweite Stellvertreterin Barbara Zinstag nach Spanien verzogen war. Erst im Oktober konnte bei einer kurzen „Corona-Pause“ eine Präsenz-Mitgliederversammlung mit Neuwahl und Annahme des Jahresabschlusses 2019 durchgeführt werden.

Corona bricht aus

Im März waren die ersten Coronafälle aufgetreten und sorgten nicht nur für Sorgen beim Personaleinsatz, bei Öffnungszeiten und bei Spenderkontakten und ließen ein erhebliches Risiko an Spendeneinbrüchen befürchten, sondern rief vor allem auch höchste Bedenken zu den Auswirkungen in armen Ländern Afrikas, also auch in Togo, hervor.

In der Tat musste beim Personal und beim Einsatz ehrenamtlicher Helfer massiv reduziert und umstrukturiert werden, einer der Gründe, warum der Jahresabschluss 2020 mit so großer Verspätung vorgelegt wird. Es konnte nach der Neuwahl auch keine Präsenz-Mitgliederversammlung mehr in 2020 durchgeführt werden.

Kein Rückgang der Spenden

Trotz massiver Einschränkungen (Lockdown, Abstandsregelungen, Absage aller Benefizveranstaltungen…) musste Aktion PiT-Togohilfe keinen Rückgang der Spendenbereitschaft hinnehmen. Ein großer Dank gilt daher den absolut treuen Spendern, die die Projekte ungebrochen intensiv unterstützt bzw. Ihre Spendenbereitschaft sogar erhöht haben.

Ebenso erfreulich war die Bereitschaft des BMZ, zusätzliche Mittel für Corona-Schutzmaßnahmen in Togo bereit zu stellen, wobei es sich anbot, diese Maßnahmen in das bereits laufende Gesundheitsprojekt „Ville Santé“ zu integrieren. Die Mittel wurden für dieses Projekt nahezu verdoppelt.

Klimaschutzprojekt ProClim

Zum Jahresende wurde Aktion PiT-Togohilfe bei einer Sonderausschüttung des BMZ für Klimaschutz-Projekte erneut mit Fördermitteln in hohem Umfang berücksichtigt, sodass die Togowald-Challenge zur Pflanzung von 30.000 Bäumen innerhalb des Klimaschutzprojektes ProClim in Togo gestartet werden konnte. Ein großer Dank gilt dafür dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit BMZ für dieses Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von Aktion PiT-Togohilfe und Aimes-Afrique.

Schulbauprogramm

Erfreulich war natürlich auch die Entwicklung des Schulbauprogramms, dessen Budget vervierfacht werden konnte. Ein großer Dank gilt dafür der Initiative der kommunalen Spitzenverbände „1000 Schulen für die Welt“, der Aktion Sternstunden des BR und der Reiner-Meutsch-Stiftung „Fly &Help“.

Die Umsetzung dieser ehrgeizigen Projekte mit Mitteleinsatz in Millionenhöhe konnte nur dank bewährter und professioneller Partner in Togo gelingen. Dazu zählen das eigene Projektteam vor Ort, die vielen ehrenamtlichen Patenschaftsbetreuer im ganzen Land, die Dorfchefs und Bürgermeister für die Schulbauten und allen voran Aimes-Afrique mit Dr. Michel Kodom an der Spitze für den Gesundheitsbereich. Ein großer Dank gilt daher allen Partnern und Mitarbeitern in Togo.

Verwaltungsanteil bei 2,19%

Die Erhöhung der Fördermittel ging natürlich mit einem gestiegenen Bedarf an Eigenmitteln einher. Die entsprechenden Spenden konnten eingeworben werden. Die Verwaltungskosten konnten trotz des erhöhten Arbeitsanfalls im gewohnten Umfang gehalten werden. Im Jahr 2020 beträgt der Verwaltungsanteil am Spendeneinsatz daher nur 2,19 % (im Vorjahr 5%). Ein großer Dank gilt daher den sehr aktiven Vorstandsmitgliedern und dem Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer, die in Homeoffice und – so weit möglich – auch im Büro mitgeholfen haben.

Insgesamt konnte Aktion PiT-Togohilfe von insgesamt 4 Millionen Einnahmen über 3 Millionen € bereits im Jahr 2020 in die Hilfsprojekte in Togo investieren (der Überschuss kam im ersten Quartal 2021 zum Einsatz), ein sicherlich einmaliges Ergebnis, das ein erstaunliches und umso erfreulicheres Resultat gerade im ersten Corona-Jahr darstellt.

Aktion PiT-Togohilfe e.V. ist dankbar für diese umfangreiche Unterstützung und stolz auf das Vertrauen und das gemeinsam erreichte Ergebnis.

Fürstenfeldbruck, den 27. 7. 2022
Margret Kopp
Vorsitzende

Patenschaftsprogramm

Die Patenschaften zählen nach wie vor zum Herzstück der Projektaktivitäten von Aktion PiT-Togohilfe. Durch den direkten Kontakt zu den Patenkindern wissen die Pateneltern sehr genau, wer ihre Hilfe bekommt und was damit bewirkt wird. Der oft intensive Briefwechsel erfolgt dank zahlreicher ehrenamtlicher Übersetzungshelfer problemlos.

Viele Patinnen und Paten bauen eine echte Beziehung zu ihrem Schützling auf und spenden zusätzlich zum Geburtstag, helfen bei den hohen Schulkosten bei Schuljahresbeginn oder bei kostenintensiven Erkrankungen und denken zu Weihnachten an sie durch Sonderspenden für Geschenke und ein schönes Weihnachtsessen.

Geschenke für Patenkinder

Da keine Pakete mehr mit Hilfsgütertransporten nach Togo geschickt werden können, wird das Angebot, auf dieser Liste (geschenke.aktionpit.de) Geschenke auszuwählen und den Kindern individuelle Geschenkpäckchen zukommen zu lassen, sehr stark angenommen. Regelmäßig wird auch ein kleiner Betrag auf das Sparbuch der Patenkinder eingezahlt, um ihnen ein „Polster“ für die Zeit nach dem Patenschaftsende zu schaffen.

Im ersten Corona-Jahr war die Hilfe für die Patenkinder besonders wichtig, damit auch sie mit Masken und Desinfektionsmittel ausgestattet werden konnten und damit die Eltern, die im Lockdown ihre bescheidenen Einkunftsquellen verloren hatten, nicht völlig mittellos dastanden. Monatelang blieben die Schulen geschlossen. Dennoch konnten die Patenkinder zu Hause weiterlernen, da sie zumindest über die Bücher verfügten. Fast alle haben daher das Klassenziel trotzdem geschafft.

Im Jahr 2020 konnten 745 Patenkinder direkt und ganz konkret mit einem Gesamtbudget von 304.000,- € unterstützt werden, ein großartiges Ergebnis dieser Hilfe von Mensch zu Mensch!

Schulprojekte

Im Jahr 2020 konnte ein umfangreiches Schulbauprogramm realisiert werden. Möglich wurde das durch die Unterstützung der „Aktion Sternstunden“, des Vereins „Bild hilft – Ein Herz für Kinder“ und der Stiftung „Fly & Help“ sowie vieler eigener Spender.

Es konnten 15 Schulgebäudebauten finanziert werden, und zwar in den Dörfern

  • Djegbakondji in der Maritimregion
  • Zoti-Adjedacope in der Maritimregion
  • Zoti-Dekadome in der Maritimregion
  • Illico in der Region der Plateaux
  • Idambado in der Zentralregion
  • Djabagbal in der Region Kara
  • Kperike in der Region Kara
  • Atalote in der Region Kara
  • Koutandiégou in der Region Kara (Beginn des Baus)
  • Lama-Kpedah in der Region Kara (Beginn des Baus)
  • Bonkouongou in der Savannenregion
  • Nagou in der Savannenregion
  • Nataré in der Savannenregion
  • Tangbamong in der Savannenregion
  • Wakpelogue in der Savannenregion

In allen 5 Regionen

Es wurden alle 5 Regionen Togos berücksichtigt, am stärksten die Region der Savanne, die zur ärmsten Region Togos zählt und am meisten Hilfe benötigt. Die Vorschläge der Schulbauten wurden von Dörfern unterbreitet, die bereits in Eigeninitiative Grundschulen gegründet hatten und für das notwendige Lehrpersonal Sorge tragen. Die Baubetreuung vor Ort übernahmen langjährig bekannte und vertraute Projektpartner, sodass alle Schulen ausnahmslos im vollen geplanten Umfang und ohne Budgetüberschreitungen realisiert werden konnten.

Hoher Bedarf

Im ersten Coronajahr war das verbesserte Platzangebot an diesen Schulen ein großer Vorteil, als der Schulbetrieb unter Einhaltung von Abstandsregelungen wieder aufgenommen wurde. Dank der neuen Gebäude war es möglich, die Schülerinnen und Schüler tatsächlich nur zu zweit in eine Bank zu setzen.

Die steigenden Schülerzahlen sorgen allerdings dafür, dass die Klassenstärken, die in den vorhandenen Räumen untergebracht werden müssen, schnell auf über 50 oder 60, manchmal bis zu 100 Kinder ansteigen, sodass nach wie vor ein hoher Bedarf an Schulbauten besteht.

Für Schulbauten konnte in 2020 ein Gesamtbudget von 790.000,- € eingesetzt werden.

Wasser ist Leben – Zugang zu sauberem Trinkwasser

Wasser ist Leben – das ist nicht nur ein Sprichwort, sondern Realität in vielen Dörfern Togos. Frauen und Mädchen müssen noch immer weite Strecken zurücklegen, um Wasser aus verschmutzten Wassertümpeln oder immer wieder versiegenden Bachläufen zu holen. Ein nahegelegener Dorf-Brunnen sorgt daher sofort für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen und Mädchen und reduziert schlagartig die oft lebensbedrohlichen Magen-Darmerkrankungen der gesamten Dorfbevölkerung, besonders aber die Sterblichkeit bei Säuglingen und Kleinkindern.

Ein Geburtstags-Brunnen

Erfreulicherweise stellen immer wieder Spender ihren eigenen Geburtstag oder ein Jubiläum in den Dienst der guten Sache und bitten zu diesem Anlass um Spenden für einen Dorfbrunnen. Nur 3.000,- € kostet ein einfacher Ziehbrunnen, der als ein wichtiger erster Schritt zur Wasserversorgung dient. Sechs solcher Brunnen konnten wir im Jahr 2020 in abgelegenen Dörfern der grenznahen Region der Tamberma (Region Kara) finanzieren. Es sind ausgesprochen berührende Momente, wenn Spender sogar zur Übergabe eines solchen Brunnens nach Togo mitreisen.

Tiefbohrbrunnen für Kagnibara und Illico

Dank eines Lions-Clubs und einer Spendergruppe aus Weilheim konnten in diesem Jahr aber auch zwei Tiefbohrbrunnen finanziert werden. In Kagnibara in der Zentralregion wurde der Brunnen direkt neben einer Grundschule gebaut, sodass nicht nur die Bewohner dieses Viertels Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, sondern auch die Schülerinnen und Schüler während der Pausen trinken können, Hygiene-Aufklärung bekommen und nach Unterrichtsende gleich Wasser mit nach Hause nehmen können.

Besonders stolz ist die Bevölkerung von Illico in der Region der Plateaux, wo ein Tiefbohrbrunnen gebaut werden konnte, der mit einer leistungsfähigen, solarbetriebenen Pumpe das Wasser in einen so hohen Wasserturm pumpt, dass der Wasserdruck für Wasserleitungen zu mehreren zentralen Stellen des Dorfes ausreicht. Für die Bevölkerung ist es wie ein Wunder, dass sie in unmittelbarer Nähe einen Wasserhahn vorfindet, aus dem sauberes Trinkwasser fließt.

Im ersten Corona-Jahr hat sich die Verfügbarkeit von erreichbaren Wasserstellen als besonders wichtig erwiesen, um die empfohlenen Hygienemaßnahmen durchführen zu können.

Dazu hat Aktion PiT-Togohilfe im Jahr 2020 einen Beitrag mit einem Gesamtbudget von 50.000,- € geleistet.

Dorfentwicklungsprogramm „Villages Aimes-Afrique – das lebenswerte Dorf“

In Zusammenarbeit mit dem Partnerverein Aimes-Afrique liefen die Bemühungen weiter, 10 Modelldörfer in enger Abstimmung mit den Bewohnern zu lebenswerten Wohnorten zu entwickeln, wo die Menschen sich wohl fühlen, ihr Einkommen finden und bleiben möchten, vor allem auch die junge Generation.

2018 hat Aktion PiT-Togohilfe den 1. Preis des Eineweltpreises Bayern dafür erhalten. So eine Auszeichnung ist eine große Ehre, aber natürlich auch eine Verpflichtung, sich dieser Aufgabe weiter zu stellen.

KiSS bedeutet KinderSchulSpeisung

Das KiSS-Programm bietet gerade den Kindern in unseren 10 Modelldörfern ein gutes Umfeld für ihre körperliche und geistige Entwicklung. KiSS bedeutet KinderSchulSpeisung und ermöglicht zu einem Spendenbetrag von nur 50,- € pro Kind eine tägliche warme Mahlzeit in der Schule während des ganzen Schuljahres.

Die regelmäßige Schulspeisung sorgt für

  • Bessere Gesundheit
  • Bessere Konzentration und dadurch bessere Schulergebnisse
  • Bessere Aufstiegschancen
  • Bessere Mitgestaltung für ein lebenswertes Dorf.

Mit Fördermittel von Aktion Sternstunden des BR und mit Eigenspenden vieler KiSS-Spender konnte Aimes-Afrique bei der Versorgung der 3.800 Kinder mit 80.000,- € unterstützt werden. 

Zusätzliches Budget von Sternstunden

Während der Coronabedingten Schulschließungen wurden mit einem zusätzlichen Budget von 40.000,- € der Aktion Sternstunden direkt Lebensmittel und Moskitonetze an die ärmsten Familien mit Grundschulkindern verteilt.

Einen weiteren Schub für die Dorfentwicklung brachten die Fördermittel des BMZ für Klimaschutzmaßnahmen. Gemeinsam mit Aimes-Afrique wurde ein Konzept zur Sensibilisierung der Akteure vor Ort zu Zusammenhängen zwischen Holzverbrauch und Regenfällen mit einem ganzen Paket an Schulungsangeboten für Köhler, Produkteure von verbesserten Kochstellen und für die Jugendgruppenleiter Ado-Manager als Betreuer der Wiederaufforstungsmaßnahmen erarbeitet.

Die Fördermittel in Höhe von 519.000,-€ wurden erst Ende des Jahres 2020 bewilligt und angewiesen, sodass ihr Einsatz erst im Jahr 2021 erfolgen konnte und daher im nächsten Tätigkeitsbericht dargestellt werden wird. Aktion PiT-Togohilfe leistete lediglich einen Eigenbeitrag von 1250,- € noch im Jahr 2020, wird sich im Folgejahr jedoch einer großen Herausforderung stellen, der sog. Togowald-Challenge zur Finanzierung der Aufforstung von 30.000 Bäumen.

Santé pour tous – Gesundheit für alle

Die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Menschen in Togo gehört zu den Anliegen von Aktion PiT-Togohilfe seit den ersten Anfängen im Jahr 1980. In der Zusammenarbeit mit dem überaus professionellen Partnerverein Aimes-Afrique hat sich dieser Bereich zum wichtigsten, intensivsten und umfangreichsten Projekt entwickelt.

Die stimmigen Konzepte überzeugten nicht nur die Spender und Förderer von Aktion PiT-Togohilfe e.V., sondern auch Aktion Sternstunden des BR und das BMZ. So konnte das seit 2018 begonnene Projekt „Ville Sante“ mit umfassenden Maßnahmen fortgeführt werden: Ärzteeinsätze zur direkten Versorgung von Patienten bis hin zu Operationen , Schulungen aller Akteure, die an irgendeiner Stelle zur Verbesserung der medizinischen Infrastruktur mit lokalen Möglichkeiten beitragen können, Gesundheitserziehung der Bevölkerung durch Filmvorführungen und Sensibilisierungskampagnen im Radio und Fernsehen, Vorbereitung von lokalen Solidaritätskassen anstelle fehlender Krankenversicherungen, Bau einer Buschkrankenstation und Verbesserung der Ausstattung bestehender Dispensaires.

Die Corona-Pandemie bremste

Der Ausbruch der Corona-Pandemie bremste einige dieser geplanten Aktivitäten leider massiv aus, insbesondere die Solidaritätskassen, aber auch die Filmtourneen vor Ort – alles Opfer des strikten Lockdowns, den der Staat verhängte, und der Abstands-Schutzmaßnahmen.

In Absprache mit dem BMZ durften diese Mittel umgewidmet werden und wurden durch einen hohen zusätzlichen Zuschuss ergänzt, sodass die aufgebauten Strukturen des Aimes-Afrique-Gesundheitsnetzwerkes in den Ville-Santé-Zonen optimal genutzt werden konnten. Es wurden neue zusätzliche Sensibiliserungsmaßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung über die tatsächlichen Gefahren durch COVID19 und den Nutzen von Impfungen und Schutzmaßnahmen durchgeführt, ein Callcenter zur kontaktlosen Beratung vorbereitet und Schulungen der Verantwortungsträger angeboten.

Überabe von Material

Außerdem wurde Schutzmaterial in großem Umfang verteilt: Nähmaschinen und Stoffe zur Herstellung von Masken (vor allem Kindermasken) vor Ort (mit Schulung der Schneider und Schneiderinnen), Grundstoffe zur Produktion von Desinfektionsmitteln und Seifen mit Schulung, Handwaschstellen an zentralen Orten wie Dispensaires, Märkte, Schulen, Dorfplätze u. ä., Hilfe für besonders arme Familien durch Lebensmittelspenden und Kinder-Moskitonetze, um nur die wichtigsten Bereiche zu nennen.

Logistische Herausforderung

Es war eine hohe logistische Herausforderung, dies alles so zu organisieren, dass wirklich die richtigen Zielgruppen von diesen Hilfen profitieren konnten, was Aimes-Afrique jedoch mit Einsatz aller verfügbaren Kräfte hervorragend gemeistert hat.

Insgesamt konnte von den verfügbaren Mitteln in Höhe von 2.063.000,- € (Aktion Sternstunden des BR, Förderung des BMZ und ein hohes Aufkommen an großzügigen Spenden für diesen Bereich) in 2020 einen Betrag von 1.755.000,- € einsetzt werden.

Die restlichen Mittel wurden vom BMZ erst zum Jahresende überwiesen, sodass sie im ersten Quartal 2021 verwendet werden.

Verschiedene Kleinprojekte

Für Kleinprojekte hat Aktion PiT-Togohilfe im Jahr 2020 ein Gesamtbudget von 68.500 einsetzen können.

Es handelt sich vielfach um direkte Familienhilfen von konkreten Spendern aus Deutschland. Aber auch Hilfsmaßnahmen für Partnervereine wie z. B. die Unterstützung der Blindenselbsthilfegruppe CASPAK für Lebensmittel in Höhe von 2.000,- € und 5.300,- € für die Reparatur der Einzäunung des Geländes.

Beim Projekt „Jugendgruppe Henry Pabst“ wurden einzelne Jugendliche bei ihrer Ausbildung unterstützt und dafür ein Budget von insgesamt 10.550,- € aufgewendet.

Bei Schwester Helene konnte ein Zuschuss zur Reparatur des Daches der Schneiderschule in Höhe von 2.000,- € gewährt werden.

Auf Grund der Corona-Krise wurden Coronas-Schutz-Sets für 1.700,- € verteilt.

Mit einem Betrag von 4.750 konnte die Ausstattung des neu gegründeten Blindenhilfszentrums Difiidi in Bassar unterstützt werden.

Alle anderen Förderbeträge blieben vorwiegend im Bereich von unter 500,- €, sind jedoch sehr effiziente Direkthilfemaßnahmen.

Als Beispiel sei die Förderung der Behandlung von Epileptikerkindern mit einem Quartalsbeitrag von 150,- € (= 600,- € in 2020) erwähnt, deren Regelmäßigkeit über viele Jahre bereits den betreuten Kindern und Jugendlichen ein normales Leben sichert.

Transporte

Seit dem Umzug im September 2019 in die Ludwigstraße nach Fürstenfeldbruck verfügt Aktion PiT-Togohilfe e.V. über keine Lagermöglichkeiten mehr, um Hilfsgüter zu sammeln. Die Sachspendenangebote kamen zwar weiterhin, aber da auch die Transportkosten und die Hafengebühren in Togo enorm gestiegen sind, wurde beschlossen, keine Sammeltransporte mehr durchzuführen.

Trotzdem konnte ein Container mit einer Spende von 20 Krankenhausbetten aus einem Krankenhaus in Lehe in Schleswig-Holstein mit Hilfe eines Transportkostenzschusses des BMZ durchgeführt werden. Die Beladung übernahm eine großzügige Togo-Förderin vor Ort.

Da außerdem der nicht mehr benötigte Gabelstapler verkauft werden konnte, waren ausreichend Einnahmen (8.700,- €) für Transporte verfügbar, von denen 3.860,- € für die Hafengebühren und Entzollung in Togo bezahlt werden mussten.

Organisation in Togo

Um die umfangreichen Projekte vor Ort professionell abwickeln zu können, wurden 6 Arbeitsstellen geschaffen, um über eigene feste Mitarbeiter für die Projektarbeit zu verfügen.

Insbesondere die Buchhaltung vor Ort der Konten auf der togoischen Bank UTB, die in die deutsche Buchhaltung eingepflegt wird, die Betreuung der Patenschaften, die Organisation des umfangreichen Briefwechsels und des Kommunikationsaustausches, die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Partnern und die Überwachung der einzelnen Projekte werden von diesem Team überaus zuverlässig geleistet.

Eigenes PiT-Haus

Da das Gebäude als Sitz vor Ort dem Verein Aktion PiT-Togohilfe e.V. gehört, fallen nur wenig Verwaltungskosten an, die vorwiegend die Kommunikationstechnik und Bürobedarf betreffen.

Insgesamt hat Aktion PiT-Togohilfe e.V. in 2020 für diesen Bereich 20.000,- € ausgegeben.

Die vor 5 Jahren veruntreuten Gelder (Beiträge vor Ort für den Organisationsbedarf, keine Spenden) sind nach zähem Ringen per Rechtsanwalt von dem damaligen Buchhalter in Höhe von 35.640,- € zurückerstattet worden, als ein Gerichtsverfahren sonst nicht mehr vermeidbar gewesen wäre. Die Rückerstattung erfolgte also auf der Grundlage einer außergerichtlichen Einigung.

Diese Mittel wurden im Jahr 2021 zur dringend notwendigen Modernisierung der Computeranlagen und der Klimatisierung und für Reparaturmaßnahmen verwendet.

v.l.: Andy, Ousmane, Sonia, Essowè, Solim, Adam, Elbine, Margret