Das Dorf Atalote liegt in der Kara-Region, also schon ziemlich weit im Norden von Togo. Von der Stadt Kara aus fährt man noch ca. 50 km auf der Route N1 Richtung Norden, um in Kanté in westlicher Richtung abzubiegen und weitere 13 km auf schwierig befahrbarer Piste bis nach Atalote zu fahren. Das Dorf liegt im Landkreis Keran und ist gleichzeitig Sitz des Kantons Atalote.

Kaum Infrastruktur vorhanden

Der Name Atalote bezeichnet also sowohl das Dorf als auch den Kanton. Im Dorf leben ca. 2.075 Einwohner unter der Leitung des Kantonchefs Kodzo Abaldou und mehrerer Chefs der einzelnen Viertel. Es ist kaum Infrastruktur vorhanden, weder Trinkwasser noch Energieversorgung, keine Latrinen, eine unzureichend ausgestattete Gesundheitsstation.

Es gibt keinen richtigen Markt, also auch kaum Handel. Ein Wassersammelbecken kann als Viehtränke genutzt werden, wird aber noch nicht zur Bewässerung von beispielsweise Gemüseanbau genutzt.

Fast 26% der Grundschulkinder besitzen nicht einmal eine Geburtsbescheinigung, werden also keine weiterführende Schule besuchen können. Sie haben keine Bürgerechte, existieren offiziell nicht.

Die Schulgebäude für die derzeit 417 Schüler (206 Jungen und 211 Mädchen) ohne Latrinen sind dringend reparaturbedürftig. Es fehlt außerdem an Unterrichtsmaterial und Schulbänken. Für Lehrer gibt es keine Wohnmöglichkeiten. Einen Kindergarten gibt es noch gar nicht. Es kann keine Schulspeisung angeboten werden.

Die Vorzüge von Atalote

Dennoch weist das Dorf auch Vorzüge auf. Atalote verfügt über fruchtbares Ackerland, besonders geeignet zum Anbau von Getreide wie Hirse, Mais, Maniok, Erdnüsse, Baumwolle etc. Das Wassersammelbecken erleichtert die Viehzucht (Rinder, Geflügel, Ziegen), auch der Anbau von Gemüse wäre sicherlich aussichtsreich.

Das Dorf feiert im Februar jeweils ein über seine Gemeindegrenzen hinaus bekanntes traditionelles Fest. Die traditionellen Tänze und die lokale Folklore sind bekannt und beliebt. Im gleichen Landkreis befindet sich das einzige Weltkulturerbe Togos, die Lehmburgen „Tata“ des Tambermastammes.

Besuch im April 2016

Bei unserem Besuch im April 2016 erwarteten uns der Kantons-Chef, die Chefs der einzelnen Viertel und die gesamte Bevölkerung einschließlich der Kinder vor dem Schulgebäude. Der Dorfchef, der Schuldirektor, der Leiter des Dispensaires und der Vorsitzende des Dorfentwicklungskomites hatten zwei Wochen vorher an der Schulung von Aimes-Afrique in Lomé teilgenommen und daher die Bevölkerung gut vorbereitet und zur Mitarbeit sensibilisiert.

Alle Maßnahmen werden in aller Öffentlichkeit besprochen und gemeinsam durchgeführt. Unsere Lebensmittelspenden waren für alle sichtbar im Freien aufgebaut und wurden offiziell an den Dorfchef übergeben, der sie durch den Schulleiter in der Schule als Start der Schulspeisung verteilen lässt. Alle Erläuterungen wurden in die Sprache der Einheimischen übersetzt.

Danach konnte dann unter Beteiligung einheimischer Maurer gemeinsam vom Dorfchef, dem Vorsitzenden von Aimes Afrique und Vertretern von Aktion PiT-Togohilfe der Grundstein für den Bau der Schulkantine gesetzt werden.

Nach Auszahlung der Patenschaftsgelder an die Patenkinder reisten wir nach Kara zurück.