Das lebenswerte Dorf: Illico
Das Dorf Illico liegt in der Region des Plateaux, also im Hochland von Togo, von Atakpamé ca.30 km in westlicher Richtung entfernt. Die Zugangspiste hinauf ins Gebirge ist für Autos kaum passierbar, nicht einmal für Buschtaxis. Die Versorgung der Menschen erfolgt fast ausschließlich per Motorrad. Das Dorf liegt im Landkreis Amou im Kanton Otadi. Hier leben ca. 700 Einwohner unter der Leitung des Dorfchefs Ekpe Ankou WONOUTEPE nahezu völlig isoliert von der übrigen Welt.
Standort
Entfernung von der Hauptstadt: 192 km
Anreise / Zugang: Illico liegt in den Bergen bei Atakpamé, Straße nur mit Allrad befahrbar, Versorgung mit Motorrad
Einwohnerzahl: 700
Infrastruktur
Energieversorgung: nicht vorhanden
Wasserversorgung: 2020 realisiert: Bau eines Tiefbohrbrunnens und Wasserleitungen
Bildung
Kindergarten: nicht vorhanden
Schulgebäude: Christian-Kopp-Schule 2020 eingeweiht + ein altes Schulgebäude
Schulspeisung: eine neue Schulkantine / Schulspeisung wird durchgeführt (weitere Spenden werden benötigt)
Latrinen: seit 2020 vorhanden
Gesundheit
Kinder ohne Geburtsbescheinigung: 90%
Krankenstation: in Planung
Trinkwasserversorgung: nicht vorhanden
Hygiene (Einrichtung zur Ver- und Entsorgung): nicht vorhanden
Sonstiges
Agrarproduktion / Feld- und Tierwirtschaft: die Produktionsbedingungen sind gut, Anbau von Kaffee, Kakao, Bananen, Orangen, Avocados und Ackerfrüchte
Möglichkeiten zur Wirtschaftsentwicklung: die Unzugänglichkeit lässt Wirtschaftsaktivität bisher nicht zu
Touristik im reizvollen Gelände möglichBemerkungen: Aufgeschlossene, interessierte Dorfgemeinschaft
Dorf und Umbegung
2020 in Illico

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Erster Besuch: 2016
Bei unserem Besuch im April 2016 ist keinerlei Infrastruktur vorhanden, weder Trinkwasser noch Energieversorgung, keine Latrinen, keine Gesundheitsstation.
90% der Grundschulkinder besitzen nicht einmal eine Geburtsbescheinigung, werden also keine weiterführende Schule besuchen können. Sie haben keine Bürgerechte, existieren offiziell nicht. Dieser hohe Anteil an fehlenden Geburtsbescheinigungen hängt mit der großen Entfernung zum Einwohnermeldeamt zusammen. Durch die starke Isolierung des Dorfes fehlt es auch an der Einsicht der Eltern, die vielfach selbst keine Papiere besitzen, wie wichtig dieses Dokument für ihre Kinder ist.
Ein Schulgebäude für die derzeit 154 Schüler (75 Jungen und 79 Mädchen) ohne Latrinen ist vorhanden. Es fehlt jedoch an Unterrichtsmaterial und ausreichend Lehrpersonal. Vom Staat entsandte Lehrer finden keine Wohnmöglichkeiten. Einen Kindergarten gibt es noch gar nicht. Es kann keine Schulspeisung angeboten werden.
Auf Grund der Unzugänglichkeit des Dorfes ist kein Handel möglich.
Dennoch weist das Dorf auch Vorzüge auf. Es verfügt über fruchtbares Ackerland, besonders geeignet zum Anbau von Kaffee, Kakao, Bananen, Kochbananen, Orangen, Avocados, Hirse, Mais, Maniok, Bohnen etc.. Die reizvolle gebirgige Umgebung mit Quellen lädt zum Wandern ein, der Wasserfall Alelewla in der Nähe stellt ein lohnendes Wanderziel dar. In Ivietoko findet man interessante Spinnenarten. Die Höhenlage von ca. 750m sorgt für etwas frischeres, angenehmes Klima.
Bei unserem Besuch im April 2016 wurden wir von einem aus dem Dorf stammenden Mann, der in Atakpamé arbeitet, in dessen Auto über einen langen Umweg nahezu im Schritttempo über eine eher an ein Flussbett erinnernde Piste ins Dorf Illico gefahren. Sofort bezauberte uns die Fahrt durch vegetationsreiche Täler und reizvolle, aber äußerst abgeschieden liegende Dörfer.
Die ganze Bevölkerung erwartet uns
In Illico erwarteten uns der Dorf-Chef und die gesamte Bevölkerung einschließlich der Kinder und begrüßten uns mit Tamtam und Gesang. Noch nie hatte das Dorf den Besuch einer Delegation erhalten, und nun sogar eine Gruppe mit Weißen. Mit Sicherheit hatten die meisten Menschen noch nie einen Weißen gesehen. Der Dorfchef, der Schuldirektor und der Vorsitzende des Dorfentwicklungskomites hatten zwei Wochen vorher an der Schulung von Aimes-Afrique in Lomé teilgenommen und daher die Bevölkerung entsprechend gut vorbereitet und zur Mitarbeit sensibilisiert.
Alle Maßnahmen werden in aller Öffentlichkeit besprochen und gemeinsam durchgeführt. Unsere Lebensmittelspenden waren für alle sichtbar aufgebaut und wurden offiziell an den Dorfchef übergeben, damit sie in der Schule als Start der Schulspeisung verteilt werden können. Dem Dorfchef war die Aufregung, aber auch der Stolz über diesen erstmaligen Besuch einer Delegation deutlich anzumerken. Dennoch bewältigte er den Ablauf des gesamten Programms sehr souverän.
Grundsteinlegungen
Alle Erläuterungen wurden in die Sprache der Einheimischen übersetzt. Nach der Übergabe der Lebensmittel wurde unter Beteiligung einheimischer Maurer gemeinsam vom Dorfchef, dem Vorsitzenden von Aimes Afrique und Vertretern von Aktion PiT-Togohilfe erst der Grundstein für den Bau eines Dispensaires gesetzt, dann auch der Grundstein für den Bau der Schulkantine. Nach Auszahlung der Patenschaftsgelder an die Patenkinder ließ es sich der Dorfchef nicht nehmen, uns zum Essen einzuladen. Danach wurden wir bei einbrechender Dunkelheit wieder per Auto nach Atakpamé zurückgebracht.
Die dafür gewählte kürzere Piste erwies sich jedoch als noch schwieriger befahrbar, zum Teil war die Fahrtrasse völlig eingebrochen. Kein Wunder, dass unser Fahrzeug mehrfach steckenblieb und nur mit Hilfe von zahlreichen Helfern (Dorfbewohner, die sich per Motorrad auf dem Heimweg nach Illico befanden) wieder flott gemacht werden konnte.
bereits realisiert / im Gang
Gesundheitsversorgung (Ärzteeinsatz durch Aimes Afrique)
Förderung der jeweils drei Schulbesten pro Schuljahr durch Patenschaften, derzeit 15 Kinder aus armen Familien
Bau einer Schulkantine
Finanzierung der Schulspeisung KiSS für derzeit 184 Schulkinder
Durchführung von Seminaren zum Thema Unternehmertum
Teilnahme am Wettbewerb für das sauberste Viertel des Dorfes
Teilnahme am Wettbewerb für das sauberste Dorf aller 10 Villages de Aimes Afrique – das lebenswerte Dorf
Teilnahme am Wettbewerb für das sauberste Dorf aller 10 Villages de Aimes Afrique – das lebenswerte Dorf
Aufbau eines Jugendprogramms „Ado-Managers“
Bau eines Schulgebäudes
Studie zur Situation des Agrarbereichs
ProClim/Klimaschutzprogramm mit Wiederaufforstung (3.000 Bäume), Einrichtung von verbesserten Kochstellen (für 135 Haushalte) und Schulungen
Entwicklung eines speziellen Produktes zur Wertschöpfung vor Ort und dessen Präsentation bei der Messe „Made in Togo“ 2019: Fonio (Hirseart)
Bau eines Tiefbohrbrunnens und Wasserleitungen
Geplante Maßnahmen:
Einrichtung eines Point d’hygiène
Ausbau des Jugendprogramms und des Umweltschutzprojektes
Schulungen zu Unternehmertum, gemeinsame Vermarktungsstrategien
Verbesserung der Energieversorgung
Einrichtung einer Krankensolidaritätskasse
Einrichtung einer gemeinsamen Gesundheitsstation für traditionelle und Schul-Mediziner
Partner, Förderer:
Aktion „Ein Herz für Kinder“ für den Bau der Schulkantine
Paten von Aktion PiT-Togohilfe für die Schulbesten
Togofreunde Königheim für KiSS – die Schulspeisung
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für den Dorfwettbewerb
Bay. Staatskanzlei für den Bau der Schulkantine und das Jugendprogramm
Aktion „Ein Herz für Kinder“ und viele Spender in Erinnerung an Christian Kopp für den Bau des Schulgebäudes
Familie Kopp und viele Spender in Erinnerung an Christian Kopp für die Wiederaufforstung (Christian-Kopp-Wald)
BMZ für das Klimaschutzprogramm
TU München Lehrstuhl Kéré für Point d‘hygiène
Dafür brauchen wir Ihre kontinuierliche Unterstützung. Helfen Sie mit Ihren Spenden, die ausschließlich für das Dorf Kouma Apoti verwendet werden.
Neuigkeiten zu unserem Projekt Village Aimes-Afrique – das lebenswerte Dorf
Juni 2018
Togohilfe gewinnt den 1. Preis des Bayerischen Eine Welt-Preises
Am vergangenen Samstag wurden in einer festlichen Zeremonie im Historischen Rathaussaal in Nürnberg zum vierten Mal die Preisträger des „Bayerischen Eine Welt-Preises“ bekannt gegeben. Verliehen wird der Preis alle zwei Jahre vom Freistaat Bayern gemeinsam mit dem Eine Weltnetzwerk Bayern e.V., um das bürgerschaftliche Eine-Welt-Engagement in ganz Bayern zu würdigen.
Mai 2018
Einweihung des Schulzentrums in Djakpleme
In einer großartigen Gemeinschaftsaktion von Aimes-Afrique und Aktion PiT-Togohilfe ist es gelungen, im Dorf Djakpleme ein dreiklassiges Schulgebäude mit Verwaltungsräumen sowie Latrinen, eine Schulkantine und einen Brunnen zu bauen. Aimes-Afrique arbeitete eng mit dem Dorfchef, der Bevölkerung und der Schulleitung zusammen, um die Baumaßnahmen in Djakpleme, einem ihrer 10 Modelldörfer, zu planen und zu realisieren.
Juli 2017
Sternstunden unterstützt die Togohilfe
Aktion PiT-Togohilfe und der Partnerverein Aimes Afrique werden von den Sternstunden des Bayerischen Rundfunks unterstützt. Mit dieser Summe von über 40 Tausend Euro können wir eine Schulkantine mit Brunnen und Latrinen in unserem Modelldorf Fazao finanzieren.
Reise durch alle Aimes-Afrique-Dörfer: Teil 5 – das lebenswerte Dorf: Fazao
Die Fahrt nach Fazao auf Piste ist anstrengend aber wunderschön. Die Landschaft ist herrlich und man fährt, immer leicht ansteigend, durch Wälder, Strauchlandschaften und hat das Gefühl, sich immer weiter von zivilisierten Gegenden zu verabschieden.
Reise durch alle Aimes-Afrique-Dörfer: Teil 4 – das lebenswerte Dorf: Tchifama
Weiter geht es mit unserer Reise durch die zehn Aimes-Afrique-Dörfer. Von der Route Nationale 1 biegen wir nach Links in Richtung Ghana-Gränze ab und erreichen nach 1-1/2-Stunden das Dorf Tchifama in der Region Centrale.